1. Wie gut bereitet der Wald auf die Schule vor?
2. Was tun bei schlechtem Wetter?
3. Stimmt es, dass die Kleidung im Wald teuer ist?
1.Wie gut bereitet der Wald auf die Schule vor?
Die Vorbereitungen beginnen schon mit der Geburt/ dem Beginn des Kindergarteneintrittes.
Nach und nach lernen die Kinder ganz selbstverständlich, nachhaltig und spielerisch übend alle wichtigen Fähig- und Fertigkeiten kennen. Kindliche Erfahrungen, wie Regeln kennen lernen, soziale Zusammenhänge begreifen, die Welt erforschen und verstehen, Worte und Sätze bilden, den eigenen Körper wahrnehmen und austesten/ an Grenzen gehen gehören selbstverständlich in unseren Alltag.
Beispiele aus dem Alltag:
Kiefernnadeln in winzige Wurmlöcher stecken ist Feinmotorik,
Klettern oder nicht über Wurzeln stolpern ist Grobmotorik,
schneiden lernen wir auch mit der Grasschneideschere,
malen können wir auch im Waldboden,
unzählige Farben und Nuancen erkennen wir an nur einem Blatt,
Stöcke haben Formen, die man zusammensetzen kann,
beobachten der Bewegungen versch. Tiere vermitteln Abläufe und visuelles Erkennen,
Spuren lesen lernen vermittelt Logisches Denken und Zusammenhänge erkennen
Schulvorbereitung in Bezug auf Feinmotorik, Farben-, Formen- und Zahlenlehre kann also sehr gut mit Naturmaterialien umsetzen.
Die Anforderungen, Rechte und Pflichten an ein Kind steigen je nach Alter und äußern sich in vielen verschiedenen Situationen.
Des Weiteren gibt es auch Projekte/ Angebote, die sich speziell mit den Anforderungen an die älteren Kinder richtet (z.B. Theaterstück der Schulanfänger).
In zahlreichen Studien ist es schon belegt, dass Waldkindergärten positiv auf das weitere Leben vorbereiten. (z.B. Sarah Kiener, Peter Häfner, Roland Gorges, Norbert Huppertz, Renate Zimmer)
„Sage es mir, und ich vergesse es,zeige es mir, und ich erinnere mich,
lasse es mich tun und ich behalte es.“
- Konfuzius -
2.Was tun bei schlechtem Wetter?
Bei uneinschätzbaren Gefahren, wie Sturm/ Sturmwarnungen, Schneebruchgefahr und extrem erhöhten Windgeschwindigkeiten haben wir eine Notunterkunft. Diese befindet sich in den Räumen des Jugendzentrums in Lachendorf und steht uns jederzeit zur Verfügung.
Die Entscheidung darüber treffen die Erzieher gemeinsam und aktivieren die Telefonliste- so dass alle Eltern rechtzeitig darüber informiert werden können.
Für die extreme Kälte im Wald gibt es im Bauwagen (Mäusehöhle) eine Heizung, die jederzeit benutzt werden kann und immer eine Temperatur über 5 Grad hält. Sie kann von uns auch manuell höher eingestellt werden. Bis jetzt benötigten wir sie zum Aufwärmen z.B. beim Frühstück oder kleinen Bastel-/ Spielangeboten oder bei sehr verregneten Frühdiensten.
Je nachdem wie das Wetter und die dazu gehörige gefühlte Kälte ist, wird entschieden, denn die Sonne hat manchmal eine wärmendere Kraft, als die Heizung.
Ansonsten gibt es den Planenplatz, den wir immer bei Regen ansteuern. So haben wir die Möglichkeit trocken unser Frühstück essen zu können und Spiele sowie Mal- oder Hörspielmöglichkeiten zu nutzen. Natürlich zeigt der Alltag, dass es meist spannender ist im Regen spielen, tanzen, springen oder Regentropfenmusik einzusammeln.
Am Anfang Sommer/Frühherbst gewöhnen wir uns langsam an das herrschende Wetter und nach und nach entdecken wir die Schönheiten, die jede der vielen Naturerscheinung zu bieten hat.
Wir erleben die Freude über den ersten wärmenden Sonnenstrahl, der durch die Bäume auf den Boden fällt, die aufziehenden unterschiedlichen Wolkenformationen am Himmel und den beginnenden Regen, die raschelnden Blätter im Wind oder die zugefrorenen, klirrenden Pfützen mit der kalten Luft an einem klaren Wintermorgen. Selbst Hagel, Schnee, Regen und Nebel bereichern uns in unserem Erleben.
„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!“
3.Stimmt es, dass die Kleidung im Wald teuer ist?
Auf lange Sicht- die Kindergartenzeit- gesehen nicht.
Die Erstanschaffung ist natürlich etwas kostspieliger, als in den Regelkindergärten.
Wir sind bei uns im Wald darauf angewiesen, dass die Jacke im Winter warm und bei Regen dicht hält, sowie auf wandertaugliche Schuhe. Ansonsten tragen wir nicht andere Sachen, als normal- Jeans, Leggins und Strumpfhose gibt es auch bei uns.
Der Unterschied ist, dass die Kinder im Wald nicht täglich neue Klamotten brauchen.
Sie kennen die Gefahren (Schere/ Äste/ Tusche usw.) und gehen dementsprechend auch vorsichtig damit um- ab und zu kann uns aber auch mal ein Unglück passieren.
Gewaschen wird meist erst am Wochenende- Erfahrungen der Eltern.
Manche Sachen (z.B. die Jacke/ Schuhe) tragen wir sogar das ganze Jahr über.
Neben den vielen verschiedenen teuren Markenprodukten haben sich auch viele kostengünstige Sachen/Marken als waldtauglich erwiesen.
Außerdem sind viele Klamotten nach 1 oder 2 Jahren immer noch gut/ wassderdicht und der Wiederverkauf ist somit möglich.